Hochzeitsknigge mit Charme: stilvolle Do’s & Don’ts für Hochzeitsgäste

Hochzeitsknigge mit Charme: stilvolle Do’s & Don’ts für Hochzeitsgäste

Ein Leitfaden für alle, die eingeladen sind und sich richtig stilvoll benehmen möchten

Ob romantisch im Schlosspark, lässig am See oder opulent im Festsaal: eine Hochzeit ist kein Tag wie jeder andere. Für das Brautpaar sowieso nicht, aber auch nicht für die Gäste. Wer eingeladen wird, bekommt mehr als nur ein hübsch gedrucktes Kärtchen: Er oder sie bekommt Vertrauen geschenkt. Und dieses Vertrauen verdient einen stilvollen Auftritt, von der Zusage bis zum Abschied.

Als Trainerin für moderne Umgangsformen, Kommunikation und Etikette begleite ich Menschen dabei, sich in gesellschaftlichen wie beruflichen Situationen souverän zu bewegen. Heute nehmen wir uns der Benimm-Empfehlungen für Hochzeitsgäste an. Durchaus mit einem Augenzwinkern, aber dem nötigen Ernst.

Vor der Hochzeit – Stil beginnt lange vor dem ersten Prosecco

Einladung erhalten? Jetzt aber rasch! Wie agiert man richtig bei der Antwort zur Hochzeit?

Eine Einladung ist mehr als nur ein Stück Papier oder eine hübsche WhatsApp-Nachricht, sie ist ein Vertrauensbeweis. Wer eingeladen ist, wird gewollt. Zeigen Sie also bitte Anstand und antworten Sie sowohl bei Zu- als auch Absage möglichst rasch. Wer sich in Schweigen hüllt, riskiert nicht nur Chaos bei der Sitzordnung, sondern Unruhe beim Brautpaar und so auch eventuell eine stille Abmeldung fürs nächste (Familien-)Fest. Höflichkeit ist hier kein Kann, sondern ein Muss.

„Plus One“? Nur wenn vorgesehen

Wird in der Einladung explizit eine Begleitperson genannt, ist alles klar. Falls nicht: Fragen Sie höflich nach. Hochzeiten sind ein logistischer Hochseilakt mit Buffet, Stuhlhussen und Budget. Überraschungsgäste sorgen selten für Begeisterung und sind ungefähr so willkommen wie Regen beim Sektempfang.

Brautpaar

Dresscode bei der Hochzeit? Die Farben für Hochzeitsgäste

Ein häufiger Fauxpas: fehlendes Modegespür im Kontext. Weiß oder sehr helle Creme-Töne sind tabu, Sie möchten ja der Braut nicht die Show stehlen. Schwarz? Grundsätzlich elegant, doch bei der Hochzeit nicht die allerbeste Wahl. Wenn gar nicht anders möglich, dann bitte mit farblichen Akzenten. Und Rot? Selbstbewusste Power-Farbe, jedoch zu dominant für einen Tag, an dem nicht Sie im Mittelpunkt stehen sollen. Außerdem gibt es dazu eine pikante Geschichte, wenn Sie als Frau diese Farbe zu Hochzeit tragen und das wollen Sie ganz sicher nicht!

Dresscode für Hochzeitsgäste

Also: Weiß gehört der Braut, Schwarz der Trauer, Rot dem Drama. Wer modisch auffallen will, darf das gerne – auf der eigenen Hochzeit. Dezente Eleganz, abgestimmt auf den Rahmen, zeigt Stil. Zu viel Ausschnitt oder zu hohe Absätze? Nicht nur ein Fashion-Fauxpas, sondern potenzielle Stolpergefahr.

Generell gilt: passen Sie Ihre Kleidung auch dem Ort der Trauung an. In einem Schloss wird es eleganter werden als bei einer Strandhochzeit. Sind Sie unsicher bzw. wurde kein Dresscode angegeben, dann erkunden Sie sich beim Brautpaar, welche Wünsche es hat.

Geschenke? Und ist ein Geldgeschenk zur Hochzeit passend?

Zur Trauung selbst bleiben die Pakete im Auto oder auf einem sicheren Terrain. Am Ort der Trauung wird gratuliert, aber niemand beschenkt. Die Geschenke werden nach der Trauung zu Beginn der Feierlichkeiten, meist noch vor dem Essen, übergeben. Man gratuliert dem Brautpaar nochmals und überreicht die Präsente. Möchten Sie Blumen schenken, fragen Sie vorher nach. Wenn es nach der Hochzeit in die Flitterwochen geht, sind Blumen keine gute Wahl.

Geldgeschenke sind heute gängig, aber auch hier gilt: Das WIE macht den Unterschied. Ein liebevoll verpackter Geldbetrag oder ein kreativer Beitrag zur Hochzeitsreise zeigt, dass Sie nicht nur „etwas abgeben“, sondern sich Gedanken gemacht haben. Pluspunkt: Wer originell schenkt, bleibt in Erinnerung, und nicht nur ein Posten auf der Ausgabenliste.

WÄHREND DER HOCHZEIT – Gast sein mit Gespür

Pünktlichkeit bei der Hochzeit

Bei Hochzeiten gilt nicht akademische Viertelstunde, sondern: Ankommen, bevor es ernst wird. Wer zur Musik des Einzugs erst aus dem Auto steigt, hat das Konzept von Feierlichkeit nicht verstanden. Fünf Minuten früher sind höflich. Zehn Minuten früher sind vorbildlich. Planen Sie daher genug Zeit für die Anreise ein.

Smartphone bitte aus!

So verlockend der Moment sein mag: das Handy bleibt stumm und unsichtbar. Es gibt sicher einen geübten Fotografen. Und dieser wurde vermutlich bezahlt, um alles bildlich festzuhalten. Wer sich als Gast in den Mittelgang stellt, um den Ringtausch zu filmen, ruiniert mehr als nur das Bild. Er ruiniert den Moment.

Reden mit Herz und Hirn

Wer eine Rede hält, sollte wissen, was er sagt und wann er wieder aufhört. Spontane Anekdoten über Ex-Freunde, alte Trinkgelage oder „peinliche Geschichten aus der Kindheit“? Nicht an diesem Tag. Der Ton: herzlich, humorvoll, jedoch immer wertschätzend. Besprechen Sie mit dem Brautpaar oder dem Wedding-Planner, wann der richtige Zeitpunkt für Ihre Ansprache ist und bedenken Sie bitte: Das Publikum sind Hochzeitsgäste und nicht Besucher einer Kneipenparty.

Hochzeitstorte

Tanzen mit Taktgefühl

Der erste Tanz gehört dem Brautpaar. Sie haben Rhythmus im Blut? Wunderbar. Aber bitte erst nach dem Hochzeitstanz und ohne akrobatische Einlagen, die Tischdeko oder Brautkleider gefährden würden. Tanzen Sie, genießen Sie. Aber vergessen Sie nicht, Sie sind Gast, nicht Showact. Wer tanzt, tanzt für die Stimmung, nicht für TikTok.

NACH DER HOCHZEIT – Der Eindruck bleibt

Verabschieden mit Stil

Sie sind unsicher, wann Sie sich verabschieden dürfen, wollen aber nicht bis in die Morgenstunden bleiben? Das ist in Ordnung. Wer gehen will, bevor das letzte Glas geleert ist, darf das gerne tun, jedoch bitte nicht kommentarlos. Ein persönlicher Abschied, ein kurzer Dank beim Brautpaar: das bleibt in Erinnerung.

Nachklang statt Nachrede

„Wie fandest du das Kleid/die Band/das Essen?“ Fragen, die oft mehr über die Antwortenden als über die Brautleute sagt. Wer nach der Hochzeit nur kritisiert, hat etwas Wesentliches nicht verstanden: Gute Gäste feiern das Fest und nicht die Fehler.

Kleine Geste, große Wirkung

Ein handgeschriebener Gruß, eine nette Nachricht oder ein kleines Foto vom Fest können dem Brautpaar nach dem Trubel echte Freude machen und zeigen: Vielen Dank, ich war gerne dabei! Wer Danke sagt, bleibt positiv im Gedächtnis.

Fazit: Hochzeiten sind Prüfsteine für den guten Ton

Wer als Gast eingeladen ist, ist Teil eines sehr persönlichen Tages. Der Hochzeitsknigge ist kein Regelkatalog, sondern ein Kompass für respektvolles, bewusstes Verhalten. Wer ihn beachtet, schenkt dem Brautpaar nicht nur Geld oder Geschenke, sondern echte Wertschätzung. Und die ist unbezahlbar.

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