Schmuck-Knigge für Männer

Schmuck-Knigge für Männer

Dürfen Männer Ringe tragen? Ist das stilvoll? Auch wenn die Herren vor allem im Business meist wenig bis gar keinen Schmuck tragen – zumindest weniger als die Damen – gibt es keinen Grund, ganz auf schmückendes Beiwerk zu verzichten. Ringe und sonstiger Schmuck an der Hand sind also durchaus erlaubt.

Wie viel ist erlaubt, ohne wie ein geschmückter Ochse beim Almabtrieb auszusehen? Schließlich soll Ihr erster Eindruck dem Gegenüber positiv im Gedächtnis bleiben. Armbanduhr und Manschettenknöpfe sind die Klassiker, dazu dürfen an beiden Händen zwei Ringe – Ehe- bzw. Verlobungsring inklusive – getragen werden. Alles Weitere wäre dann doch zu übertrieben.

Stellt sich noch die Frage: an welchem Finger darf man(n) welche Ringe und auch sonstige Geschmeide tragen?

Empfehlung für den klassischen Business-Alltag

Gerade in konservativen Bereichen gilt der Satz: Weniger ist mehr. Eleganz und Zurückhaltung sind Trumpf. Gut beraten ist, wenn man(n) sich auf eine edle Uhr, schöne Manschettenknöpfe und höchstens noch auf Ehe- und/oder Siegelring reduziert. Damit gelingt ein stilvoller Auftritt perfekt.

Dennoch gibt es Herren, die eine Vorliebe für mehrere Ringe haben. Was ist zu beachten? Hier ein paar Tipps für den schmuckaffinen Herrn.

Von Schmuckfarbe und Material

Fingerringe sollten immer aus dem gleichen oder zumindest ähnlich schimmernden Metall gefertigt sein. Das harmoniert nicht nur optisch, sondern ergänzt sich auch ideal mit der Armbanduhr, denn dazu muss Ringschmuck passen. Ist die Uhr also z.B. silberfarben (Edelstahl-Uhren), sollten die Ringe ebenfalls in dieser Metallfarbe glänzen. Gold und Silber zu mischen, ist bei Herren mit Stil ein absolutes No-Go, auch wenn uns die Modetrends manchmal etwas anderes vorschlagen. Die einzige Ausnahme wäre der Ehering – idealerweise ist er nach diesem Beispiel aber auch aus Silber, Weißgold oder Platin. Achtung auch auf die Metallfarbe der Manschettenknöpfe, auch diese muss zum „schmucken Rest“ passen.

Von den passenden Proportionen

Die Größe der Ringe sollte natürlich auch zur jeweiligen Hand passen. Herren mit schlanken Händen und feingliedrigen Fingern greifen besser zu schmalen, dezenten Ringen. Massiver Schmuck kann schnell unpassend und protzig wirken. Umgekehrt verlieren sich filigrane Ringe an großen Händen – hier darf es ruhig ein wenig breiter und markanter sein. Dennoch sollte auf allzu auffällige Exemplare verzichtet werden.

Die richtige Balance

Trägt man(n) mehrere Ringe, sollten diese auf beide Hände verteilt werden. Es sieht etwas eigenartig aus, sieht man an einer Hand zwei oder drei Ringe und an der zweiten Hand gar keinen.

Links oder rechts? An welcher Hand trägt man welchen Ring?

Bei Rechtshändern ist die rechte Hand meist dominanter und auffälliger, daher sollte man sie mit eher dezenten Ringen schmücken. Die Rechte gilt zudem als die „physische“ Hand – virile Ringe am Mittelfinger und der Ehering am Ringfinger haben hier ihren Platz. Die linke Hand präsentiert dagegen Überzeugungen und den Charakter – der beste Platz für einen Familien- oder Statementring.

Siegel- bzw. Familenringe fallen durch ihre auffällige Oberfläche auf – oft sind sie mit Gravuren, Initialen oder einem Familienwappen verziert, welche meist nur von einer Seite lesbar sind. Deshalb gebietet die Tradition, den Ring so zu tragen, dass die Gravur für das Gegenüber erkennbar ist. Der Träger weiß ja, zu welcher Familie er gehört.

Früher waren Siegelringe ein Statussymbol des Adels und wohlhabender Kaufleute. Man zeigte seinen Wohlstand und die Zugehörigkeit zur Sippe. Heute gibt es Männer, die diesen Ring tragen, um Eindruck zu machen (was schnell peinlich werden kann). Wenn dem so ist, dann gilt die Devise: Weniger ist mehr! Größe und Design des Rings sollten besser dezent bleiben. Und auch wenn historische Porträts den Siegelring oft am Zeigefinger oder sogar Daumen zeigen, sind heutzutage der Ringfinger oder der kleine Finger die stilvollen Plätze.

Am Daumen wird einen Ring als Zeichen für Freundschaft oder Macht getragen. Der Ringfinger ist für Zugehörigkeits-Ringe reserviert, wie zum Beispiel für Clubzugehörigkeiten. Am Mittelfinger trägt man(n) einen breiteren Ring, am Ringfinger den Ehe- bzw. Verlobungsring – oft links für verlobt, rechts für verheiratet. In den USA und in weiteren Ländern ist diese Regel übrigens umgekehrt. Am kleinen Finger ist Platz für den oben erwähnten Familien- bzw. Siegelring.

Was verrät ein Ring über den Träger?

Schlicht und einfach: wenig bis gar nichts. Wie so oft wird auch bei diesem Thema viel zu sehr in die mögliche Botschaft der Hand- und Fingerauswahl hineininterpretiert. Da hört man von subtilen Hinweisen, sexuellen Vorlieben oder exklusiven Logen. Meist steckt da nichts dahinter, dennoch wird der Ring-Träger oftmals vorschnell in eine sogenannte Schublade eingeordnet.

Schmuck an Männerhänden

Es gibt die bereits beschriebenen Trage-Empfehlungen, doch grundsätzlich gilt wie immer in der Mode: Erlaubt ist, was gefällt. Ringe sind heutzutage in unserer Gesellschaft in erster Linie Schmuck – eine individuelle Ausdrucksform, ein persönliches Statement, ein schönes Accessoire, aber keine heimliche Eintrittskarte zu irgendwelchen Institutionen oder Vereinigungen.

Schlussendlich zählt wie meist beim modischen Auftreten vor allem die Botschaft, die Sie aussenden. Diese können Sie wie immer selbst gestalten und wählen. Ist es jedoch für Sie wichtig, einen stilvollen, positiven Eindruck zu hinterlassen, dann sollten Sie den Schmuck mit Bedacht wählen.

Wo ist der Unterschied zu den Damen?

Abgesehen von den Empfehlungen für das Tragen von Ehe- beziehungsweise Verlobungsring können Damen ihre Ringe tragen, wie sie wollen. Wenige, viele, bunte, dezente Ringe – ganz nach Belieben. Auch mehrere an einem Finger oder an jedem Finger einen. Allerdings sollte auch hier daran gedacht werden: Qualität steht vor Quantität und weniger ist mehr.

Denn nur, weil wir dürfen, müssen wir nicht. Und um es mit Coco Chanel zu sagen:

Eleganz bedeutet nicht, aufzufallen, sondern in Erinnerung zu bleiben.

Viel Freude beim nächsten Juwelier-Besuch!

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